Der Canna Torta von Podere Le Ripi aus der Toskana ist ein besonderer Weißwein. Dabei ist die Toskana mehr für die Rotweine bekannt, wie z.B. den Brunello di Montalcino, der auch das Flaggschiff von Podere Le Ripi ist, den Chianti Classico oder den Vino Nobile di Montepulciano. Bei italienischen Weißweinen denkt man mehr an Friaul (Chardonnay, Ribolla, Pinot Bianco, Pinot Grigio, Sauvignon), Veneto (Trebbiano di Soave, Lugana, Garganega), Alto Adige/Trentino (Chardonnay, Pinot Bianco, Sauvignon, Traminer) oder auch an Kampanien (Greco di Tufo, Fiano di Avellino, Falanghina), vielleicht noch an Sizilien (Grillo, Zibibbo, Carricante, Nerello Mascalese), Sardinien (Vermentino di Sardegna) und an die Marken (Vermentino), aber weniger an die Toskana. Nichtsdestotrotz braucht sich die Toskana auch bei den Weißweinen nicht zu verstecken.
Unser Freund Frank, ein ausgewiesener Weinkenner, charakterisiert für Castello Vini den Canna Torta des Weingutes Podere Le Ripi, der in der Amphore ausgebaut ist:
Der Tropfen ist natürlich nichts für Durchschnittstrinker, die immer kaltvergorene, mit Reinzuchthefen gemachten Wein'chen wollen. Eher was
für die Mutigen aus dem Mainstream
für Leute, die offen sind, neue Geschmackserfahrungen zu machen
für Weintrinker, die es nervt, dass im Weinberg und im Keller so viel mit Chemie gemacht wird - und Wein dadurch eben zu einem Produkt der Lebensmittelindustrie wird, dass nichts mehr mit Handwerk zu tun hat
für Menschen, die generell offen sind für nachhaltig hergestellte Produkte
für erfahrene Kenner, die sich eh schon abgewendet haben von den oben beschriebenen Wein‘chen, die zwar handwerklich ok und irgendwie "lecker" sind - aber eben auch uniform schmecken. Das heißt: sie sind auf der Suche nach den viel zitierten Weinen "mit Individualität"
für überzeugte Naturweintrinker / Freaks / Raw Revoluzzer
Die Sache wird gerade ein großer Trend, auch unter immer mehr Spitzenwinzern. Deshalb muss man - leider - schon wieder genau hinsehen, welcher Winzer es "ernst meint" (Philosophie hintendran, Überzeugung) und welcher es (auch) aus Marketinggründen macht.
Man schmeckt beim Canna Torta die Maischegärung, die Arbeit mit natürlichen Hefen und (vielleicht, da bin ich nicht 100% sicher, weil er so klar war) auch einen weitgehenden Verzicht von Schwefel - und man sieht ja auch die Farbe, die m.W.n. eher von der Maischestandzeit kommt, als vom Gefäß (kann mich aber auch irren). Ich fand ihn sehr würzig und irgendwie auch ätherisch, vielleicht auch nussig.
Mir schmeckt so ein Wein sehr gut - er ist eben nicht von der Stange sondern irgendwie auch altmodisch in einem positiven Sinne. Ein Wein für progressive Weintrinker!
Comments